Wie man einen mobilen Bienengarten anlegen kann
Dieses HowTo zeigt, wie mit einfachen Mitteln (und wenig Geld) ein mobiler Bienengarten angelegt werden kann. Entstanden ist das HowTo im Rahmen des Projekts "Bienengärten Frankfurt" für die Bienengärten Frankfurt 2011.
Mobile Bienengärten sind in diesem Fall Kübelgärten, die entweder am Henkel des Kübels getragen oder auf einer kleinen Plattform mit Rollen (Eigenbau oder gekauft) bewegt werden können. Kübelgärten empfehlen sich dann, wenn vor Ort kein Erdreich zur Aussaat verfügbar oder der vorhandene Grund für den Anbau nicht geeignet ist – und wenn der Garten aus Platzgründen am Standort hin- und herbewegt werden bzw. der Standort selbst gelegentlich gewechselt werden muss.
Achtung: Dieses HowTo erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und garantiert nicht, dass einzelne Schritte oder Ergebnisse reproduziert werden können. Jegliche Nutzung (oder Nicht-Nutzung) der nachstehenden Informationen erfolgt freiwillig und auf eigene Gefahr.
Hintergrundinfos, Services und Credits: Siehe unten.
1. Kübelgärten

Kübelgärten lassen sich in allerlei Behältnissen unterbringen. Ob neu erworben, vom Sperrmüll oder anderweitig Second Hand oder selbst gebaut: Der Kübel muss zu den Pflanzzwecken passen. Die Höhe bzw. Fülltiefe richtet sich nach dem Platzbedarf der Pflanzen bzw. ihrer Wurzeln. Bei Nutz- bzw. Futterpflanzen für Mensch und Tier sollte auf Schadstoffreiheit geachtet werden. Und wenn der Kübelgarten als mobiler Garten funktionieren soll, sind nicht zuletzt Form und Volumen entscheidend, da sie das Gewicht des befüllten Kübels bestimmen.
Für die Bienengärten wurden einfache Mörtelkübel (Volumen: 40 Liter) ausgewählt.
2. Mörtelkübel als Kübelgärten
Als Behältnisse für mobile Bienengärten sind die einfachen Mörtelkübel recht gut geeignet. Allerdings auch nicht optimal: Sie bestehen aus Recycling-Kunststoffen und sind nicht frei von Schadstoffen. Über die Materialqualität informieren in der Regel bodenseitige Prägestempel.

[Notiz: Ob und welche Schadstoffe in welchen Mengen an die Erde abgegeben und von den Pflanzen aufgenommen werden, wäre zu recherchieren. Ebenso, ob und welche Auswirkungen auf Insekten nachgewiesen werden können, welche Pollen von Blütenpflanzen aus den Kübeln aufnehmen.]
3. Drainage
Um Feuchtestau in den Kunststoff-Kübeln zu vermeiden, müssen bodennahe Drainage-Löcher gebohrt werden. Beispielsweise mit einem Akku-Bohrer.
In diesem Fall wurden zwölf Löcher im Uhrkreis gebohrt.

[Achtung: Der Kübel sollte stabil aufruhen bzw. ggf. stabilisiert werden, um beim Bohren nicht zu verrutschen. Sollte die Fixierung durch HelferInnen erfolgen, ist darauf zu achten, dass diese bei einem etwaigen Abgleiten des Bohrers nicht in Mitleidenschaft gezogen werden können.]
4. Pflanzerde
Pflanzerde gibt es in den unterschiedlichsten Qualitäten und Aufbereitungen, mit oder ohne Dünger-Zusatz usw. Für die Kübel-Bienengärten unter den Bienengärten 2011 wurde handelsübliche Gartenerde (Großmarkt) verwendet. Generell bevorzugen Bienenweiden-Pflanzen ungedüngte Böden.

[Tipp: Wenn man wollte, könnte man in einem 40-Liter-Kübel einen gesamten 60-Liter-Sack besagter Gartenerde unterbringen (sic, wir haben das ausprobiert). Nicht zuletzt mit Blick auf die Mobilität bzw. das künftige Gewicht empfiehlt es sich jedoch, den Boden des Kübels mit gebogenen dünnen Tontopf- bzw. Keramikscherben oder Leichtholz aufzufüllen und erst dann Erde darauf zu geben. Das ist auch gut für das Pflanzklima – wenn es sich um gereinigte u. trockene Scherben und Hölzer handelt. Andernfalls erhöht sich das Risiko unerwünschter Mitbewohner, z. B. eines Pilzbefalls.]
5. Saatgut
So genannte "Bienenweide" ist eine Saatmischung aus Samen von Blütenpflanzen, die von Bienen und anderen Insekten bevorzugt als Nahrungsquelle aufgesucht werden. Bienenweiden-Saat gibt es an unterschiedlichen Quellen und in unterschiedlichen Mischungen.

Im Fall der Bienengärten Frankfurt 2011 wurden zwei verschiedene Saatgutmischungen verwendet.
[Ausführlicheres hierzu demnächst in den Beiträgen "Saatgut : Bienenweide" (Galerie und Materialien) und "Ressourcen : Bienen" (Materialien), beide sind aktuell noch in Arbeit.]
6. Aussaat
Bienenweide-Saatgut wird direkt auf die Erde aufgebracht und anschließend von einer dünnen Erdschicht bedeckt.

Die Aussaat von Bienenweide sollte bei freistehenden Kübeln zwischen Mitte April und Mitte Mail erfolgen. Im Fall der Bienengärten Frankfurt 2011 wurde am 01.05.11 (Kübelgärten) und am 03.05.11 (Freibeete) ausgesät.
7. Positionierung
Grundsätzlich bevorzugen Bienenweiden-Pflanzen sonnige Standorte.

[Das Foto zeigt nicht den endgültigen Standort. Teil des Monitoring der Bienengärten Frankfurt 2011 ist es, Wuchs und Gedeihen der Pflanzen an unterschiedlichen Standorten mit unterschiedlichen Konditionen vergleichend zu beobachten.]
Weiterführende Informationen:
Projektseite Bienengärten Frankfurt auf www.ArtSciEd.net
Bienengarten-Porträts der Bienengärten Frankfurt 2011 auf www.ArtSciEd.net
Bienengarten-Monitoring-Galerien: siehe unter ArtSciEd: Galerien
Monitoring Forschungsfragen und Report (in Vorbereitung)
Bienengarten-Bibliografie (in Vorbereitung)
Ressourcen zu Bienengärten (im Aufbau)
Credits:
Wir danken allen PartnerInnen und Bienengarten-PatInnen!
Alle Fotos in diesem HowTo: Verena Kuni 2011
Lizenz (HowTo und Fotos): cc-by-nc-sa
Services:
PDF-Version des Bienengarten-Basis-HowTo (in Vorbereitung)
Englische Version | english version (in Vorbereitung | in preparation)
projekte:
Bienengärten, Bienenstock, Biotop Stadt Frankfurt
tags: bees, bienen, city, gardens & gardening, gärten & gärtnern, nachhaltigkeit, stadt, sustainability, urban cultures, urbane kulturen
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